Vor kurzem hatte ich ein erhellenden Gespräch mit einem Freund. Ich erzählte ihm, dass ich daran arbeite, meine Schreibschrift zu verbessern, worauf er nur entgegnete, dass das eine mutige Sache sei, wo doch in 10 bis 20 Jahren niemand mehr ohne Tastatur schreiben werde.
Studierte Menschen sollte man ja nicht einfach ignorieren, also bleibt die Frage: Hat er recht?
Auf den ersten Blick scheint es ja wirklich so. Emails, Chatprogramme wie Whatsapp und Facebook haben den Brief obsolet gemacht und wenn jemand heute noch Briefe schreibt, dann nur am PC. Notizen werden zunehmend im Smartphone und der Cloud abgespeichert und sogar in den Schulen sollen bald Tablets und Tastaturen Block und Stift ablösen, wenn es nach den Politikern geht. Die angeblich so rückständigen Schulen hingegen haben schon vor Jahrzehnten auf diese Entwicklung reagiert und bringen Jahr um Jahr vereinfachtere Schreibsysteme für die Schüler heraus. Jedes simpler als das Vorherige mit einer einzigen Gemeinsamkeit. Sie sind alle gleich hässlich.
Ausserdem ist das Schreiben per Hand doch viel langsamer und geht leicht verloren. Abtippen muss man es sowieso später für den allmächtigen Computer, wenn man die schnell hingeschmierten Kringel überhaupt noch entziffern kann.
Und wer hat heute überhaupt noch Papier und Stift bei sich, ausser einigen unverbesserlichen Sonderlingen?
Doch halt, ausgerechnet in einem Eck des Internets regt sich Widerst Wozu noch schreiben lernen? weiterlesen