Die Zeit verfliegt, die Zeit verfliegt.
Manchmal fragt man sich, was mit Webseiten passiert, auf denen nichts neues mehr erscheint. Ist der Besitzer verstorben? Fällt ihm nichts mehr ein? Oder hat er einfach keine Lust mehr? Es ist das Problem des Internets, man weiß es nicht. Auch Facebook und Co. sind da keine Lösung, schließlich hat der Kreative erst recht keine Zeit, selbige auf Facebook zu vergeuden, wenn er schon seiner Freude nicht fröhnen kann.
Über ein Jahr ist seit dem letzten Post vergangen. Das ist eine Menge Zeit. In ungefähr dieser Zeitspanne konnte schließlich Elisabeth Holmes eine medizinische Firma namens Theranos gründen, deren Wert durch Investoren auf 700 Millionen Dollar hochjubeln und zusehen, wie der Wert Ihres Imperiums auf 0 fiel, als die Leute erkannten, dass Ihre „Erfindung“ nur eine Betrugsmasche für Idioten war, welche nach einem weiblichen Steve Jobs gesucht hatten.
Hier hingegen tat sich scheinbar nichts. Darum möchte ich mich kurz vor euch rechtfertigen.
2016 und 2017 waren großartige, aber auch anstrengende Jahre für mich. Für andere mögen Sie (gerade auch wegen der Trump-Präsidentschaft) schrecklich gewesen sein, für mich war es eine Zeit des Wandels und eine Zeit, auf die ich gerne zurückblicke. Neue Freunde, neue Leidenschaften, neue Arbeit, neue Freundin, neue Ideen, neue Wohnung, neue Kleidung, neue Lebenseinstellung und ein neues Auto. Wer schon mal ein gebrauchtes Auto gekauft hat, dass ein paar (un)sympatische Charaktereigenschaften auf Gewährleistung entwickelt hat wird wissen, warum so ein scheinbar so unschuldiger Punkt auf der Liste steht.
Auch Krankheiten können viel Freude bereiten und so war ich 2017 von 12 Monaten 2 ½ Monate mit diversen Unannehmlichkeiten gesegnet worden, die einen an Haus und Bett zu fesseln vermögen. Gerade zwischen zwei Krankheiten ging es dann noch auf einen Trip nach Japan.
Und so, zwischen Umzug, Umbesinnung, Umorgarnisation und einem verrückt gewordenen Autoradio war irgendwie die liebste Leidenschaft nach hinten gerutscht. Ich hätte wohl für jeden Tag von 2017 einen neuen Artikel über etwas schreiben können, doch der Tag hat halt leider; trotz harter Verhandlungen; nur 24 Stunden. Und zumindest 6 davon sollte man schon schlafend verbringen.
Immerhin kamen auch andere Sachen zu kurz. Meine Motorräder hätte ich 2017 ebensogut abmelden können. Ausser Fechten war Kampfsporttechnisch nicht viel los. Romane habe ich im letzten Jahr 2 gelesen statt 20-30. Immerhin sah es bei Fachbüchern besser aus. Mancher Freund klagte schon, ob ich gestorben sei, so oft wie ich in auf Tage oder Wochen in einem Loch verschwand. Selbst das Videospiel Nier Automata, das einzige, welches ich 2017 gekauft hatte, liegt noch herum mit einer Spielzeit von gerade mal 3 Stunden. Man möchte doch meinen, dass es ziemlich einfach ist, für eine Tätigkeit Zeit zu finden, die von einem verlangt, sich für ein paar Stunden hinzusetzen und einen Bildschirm anzusehen. Nun ja, Mensch dachte, Gott lachte.
Doch was hat sich geändert?
Das kleine schwarze Notizbuch in der Tasche feierte ein glorreiches Revival in meiner Hosentasche, und das Tagebuch in der heimischen Schublade ebenso. Damit kam auch der Wunsch nach einem besseren Schriftbild, welcher mich zuerst zu Schreibübungen und dann zu einer neuen Liebesbeziehung mit Füllfederhaltern führte. Es macht einfach mehr Freude, als mit einem Kugelschreiber das Papier zu malträtieren.
Im Büro herrscht endlich mal Ordnung und System, genau so wie zuhause. Es ist schon spannend, einen Arbeitsplatz so zu reformieren, dass man die benötigte Arbeitszeit halbiert und endlich mit weit weniger Hetze und Druck arbeiten kann.
Und auch sonst ist vieles auf der Liste der zu erledigenden Dinge privat und Arbeitstechnisch endlich abgehakt.
Zeit schaffen für wichtiges hieß die Devise.
Ein paar neue Projekte sind in Arbeit, manches schriftstellerisch, manches auf ganz anderen Wegen. Die Zukunft ist schön. Ein Satz, den man schon lange nicht mehr hört.
Es kommen also wieder neue Kurzgeschichten, Artikel zu Fechten und Co. und; so die Götter wohlgesinnt sind mit Ihren Gaben; einiges anderes.
Ladies and Gentleman, Xanatos is back.